Ursachen des
Unglücks: |
konstruktiv |
Schotten nicht völlig, sondern nur bis zu einer gewissen Höhe
wasserdicht; oben offen (siehe Illustration) |
materialtechnisch |
Schwefelreicher, daher sehr spröder Stahl, der sofort bricht, statt sich
zu verformen |
organisatorisch |
Funk nicht der Schiffsführung unterstellt; daher Priorität bei
Geschäfts- und Privatfunk der I.Kl.-Passagiere ==> Eiswarnungen anderer Schiffe
teilweise gar nicht an Brücke weitergeleitet |
ausrüstungsmäßig |
1. Beobachtungsposten im Mastkorb ohne Ferngläser
2. Zu wenig Rettungsboote (obzwar mehr als gesetzlich verpflichtet!) |
ausbildungsmäßig |
Kein Rettungsboot-Drill (emergency exercise), weder für die
Besatzung noch gar für die Passagiere |
führungsmäßig |
Geschwindigkeit für Wetter- und Sichtverhältnisse zu hoch |
psychologisch |
Menschliche Hybris: fester Glaube an technische Machbarkeit
("Unsinkbarkeit" des Schiffs) |
Festzuhalten ist, daß es
sich um einen Synergie-Effekt aller der genannten Faktoren handelt, die sämtlich zur
Kollision, zum Sinken des Schiffes bzw. zum Ausmaß der Katastrophe beigetragen haben. |