Liebe Mitglieder und Freunde der Österreichischen Gesellschaft für Parapsychologie,
sehr geehrte Damen und Herren!
Wir setzen – mangels der Möglichkeit von Präsenzveranstaltungen –
unsere virtuelle Vortragsreihe fort,
und zwar am 21. Juni 2021, wiederum als ZOOM-Meeting.
SYMMETRIE UND SERIALITÄT
Symmetrie in der Natur und in den physikalischen Gesetzen sowie in den Künsten — Natur- und Kunstästhetik, Objekt- und Wirkungsästhetik — und die Brechung
der Symmetrie
Schon als Kind freut man sich über die mannigfaltigen Formen der Schneeflocken, deren Ästhetik sich aufgrund ihrer unmittelbaren Vergänglichkeit von der anderer Naturformen abhebt. Viele Protozoen, z. B. Radiolarien, zeichnen sich durch Symmetrieverhältnisse aus: Ernst Haeckel betitelte sein berühmtes Werk (1899/1904) programmatisch als „Kunstformen der Natur“. In der Flora liegen verschiedene Symmetrieverhältnisse nicht nur bei den Blütenblättern, wo sie gleich ins Auge springen, sondern auch bei den Blattwirteln vor; in der Fauna steht die Bilaterie (Lateralsymmetrie) des Erscheinungsbildes im Vordergrund; was schließlich die únbelebte Natur betrifft, denkt man wohl zuerst an Kristalle. Die „Serialität“1 wird in diesem Kontext als räumliche oder zeitliche Wiederholung aufgefaßt, die in dem betreffenden symmetrischen System zu keinen wesentlichen Änderungen führt.
Diskutiert werden auch Fraktale, wie sie z. B. durch Iteration (Mandelbrot-Menge) entstehen, sowie der dazugehörige Begriff der Selbstähnlichkeit; ebenso die Fibonacci-Folge und der Goldene Schnitt. In diesem Abschnitt treffen sozusagen ein Mathematiker des 20./21. Jhdts. und einer des 12./ 13. Jhdts. aufeinander. Was in diesem Ankündigungstext vielleicht sehr abstrakt klingt, wird im Vortrag durch eindrucksvolle, ästhetisch sehr ansprechende Bilder unterfüttert. Freilich geht es, obzwar das visuelle Element im Vordergrund steht, nicht nur um palpable Gebilde, sondern auch um Analogien in der Dicht- und Tonkunst.
Von besonderem Interesse ist natürlich nicht nur die Symmetrie als solche, sondern auch deren Brechung. Zumal „monotone Wiederholung als Vergewaltigung“ empfunden wird, geht es um die potentiellen Freiheitsgrade — Freiheit in sanfter Brechung von Symmetrie, Gleichgewicht von Erwartungserfüllung und Überraschung, Harmonie und Dissonanz …
Und schließlich spielt hier auch die Parapsychologie herein — das Paranormale als „Aufstand des Lebens“ schlechthin …
1) Nicht zu verwechseln mit dem Begriff „Serialität“ bei Paul Kammerer („Das Gesetz der Serie“).
Referent: em. o. Univ.-Prof. Dr. Hartmann RÖMER, Freiburg i. Br.
Hartmann Römer ist ein
deutscher theoretischer Physiker. Seine Studien absolvierte er an der
Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg i. Br. und an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn, wo er
dann zunächst als Assistent tätig war.
Es folgten Auslandsaufenthalte in Finnland, Brasilien, Mexiko, am Weizmann-Institut für Wissenschaften in Israel und am Kernforschungszentrum CERN
in der Schweiz; von 1979 bis zu seiner Emeritierung 2008 war er Ordinarius für
theoretische Physik und Leiter der Abteilung Feldtheorie und
Teilchenphänomenologie am Physikalischen Institut der Universität Freiburg i.
Br.; er ist auch Verfasser mehrer Lehrbücher. Prof. Römer engagiert sich, wie
viele Physiker, im Dialog Physik – Philosophie, insbesondere aber auch
im Dialog
Physik – Parapsychologie. In diesem Kontext ist insbesondere seine Mitarbeit am
Konzept der „Verallgemeinerten Quantentheorie“ zu betonen. In unserer
Gesellschaft hat Prof. Römer bereits drei Mal vorgetragen, und zwar 2009
„Paranormales ohne Einwirkungen – Synchronizitätserscheinungen als
Verschränkungskorrelationen in einer verallgemeinerten Quantentheorie“ sowie
„Konsistente und inkonsistente Geschichten – Weltverständnis als Erzählung“ und
2017 „Ein Quantenmodell der Synchronizität – Paranormale Phänomene ohne
mysteriös verbleibende ‚Einwirkungen’“.
Harald Atmanspacher, Hartmann Römer, Harald Walach: Weak quantum theory: complementarity and entanglement in physics and beyond, Foundations of Physics, Band 32 (2002), S. 379–406.
Hartmann Römer: Wolfgang Pauli als philosophischer Denker: Kausalordnung, Sinnordnung, Komplementarität, Philosophisches Jahrbuch, Band 109 ( 2002), S. 354–364.
Walter von Lucadou, Hartmann Römer, Harald Walach: Synchronistische Phänomene als Verschränkungskorrelationen in der Verallgemeinerten Quantentheorie, Zeitschrift für Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie 47/48/49 (2012), S. 89–110.
Walter von Lucadou,
Hartmann Römer, Harald Walach:
Parapsychological Phenomena as Examples of Generalized Nonlocal Correlations
– A Theoretical Framework, Journal of Scientific Exploration 28
(2014), S. 605–631.
Website des Referenten:
http://omnibus.uni-freiburg.de/~hr357/
Datum und Zeit:
Montag, 21.06.2021, um 20 Uhr c.t.
Zoom-Meeting
beitreten
https://zoom.us/j/92373733911?pwd=OUxBQnc5TFFnUDV4QWp6YVZKNGFwZz09
Meeting-ID: 923 7373 3911
Kenncode: 522042
Details zum Ablauf:
Die Veranstaltung ist so konform wie möglich mit unseren Präsenzveranstaltungen
angesetzt – es handelt sich unserer Tradition entsprechend um einen Montag und auch
die Beginnzeit entspricht dem Üblichen: der Vortrag selbst startet mit
akademischem Viertel um 20:15 Uhr. Die Viertelstunde zuvor mag insbesondere
jenen Teilnehmern willkommen sein, die bisher keine Erfahrung mit ZOOM haben
und daher während dieser Zeit sich mit der Benutzeroberfläche vertraut machen
können.
Um an der Veranstaltung teilzunehmen, klicken Sie einfach auf den folgenden
Link und folgen Sie dann der Benutzerführung:
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Wenn Sie dem Meeting
beitreten, erklären Sie sich konkludent damit einverstanden, daß die
Veranstaltung lokal aufgezeichnet wird. Bitte, treten Sie dem Meeting
möglichst mit Video bei. Wer unbedingt anonym
bleiben möchte, kann sich statt mit dem Klarnamen auch mit einem „Nickname“ anmelden.
Während des Vortrags sind alle Teilnehmer stummgeschaltet; für die Diskussion wird die Stummschaltung dann aufgehoben.
Wir hoffen, möglichst viele von Ihnen bei dieser Veranstaltung (zumindest
virtuell, sofern Sie mit Video beigetreten sind) sehen zu können!
Mit diesem Vortrag ist unser Programm für das Sommersemester 2021 abgeschlossen.
Ob wir mit
Beginn des Wintersemester 2021/22 zu den gewohnten Präsenzvorträgen zurückkehren
können, ist derzeit noch nicht absehbar. Jedenfalls wird das Programm
rechtzeitig veröffentlicht bzw. versandt werden.