Basisinformation
über
Parapsychologie

         

            Seit jeher haben Menschen von außergewöhnlichen Erfahrungen (AgE) berichtet, die schwer in den Alltagshorizont ihres Erlebens einzuordnen waren:  von Ahnungen, Visionen, Erscheinungen Verstorbener, Erinnerungen an frühere Leben udgl., wobei verschiedene Perioden der Geistesgeschichte diese Phänomene unterschiedlich rezipiert haben.      

            Seit mehr als einem Jahrhundert unternimmt es die Parapsychologie, vorurteilsfrei diesen Problemkreis  empirisch  zu erforschen.

   Zener-Karten (aus dem Rhine Research Center) (ESP-Cards;  Photo:  RRC)

           Im Vordergrund steht zunächst, all dies wissenschaftlich-nüchtern in einen „Raum der Besonnenheit” (Hans Bender) zu stellen, ohne sogleich in die Extrempositionen  völliger  Skepsis oder unkritisch-gläubiger Absorption zu verfallen.        

           Die Parapsychologie ist ein interdisziplinärer Bereich der Wissenschaft, wobei Methoden der Naturwissenschaften (Beobachtung und Experiment) sowie der Geistes- bzw. der Sozialwissenschaften zur Anwendung kommen.               

           Die beiden wichtigsten Phänomengruppen der Parapsychologie sind die

  • Telepathie
  • Hellsehen
  • Präkognition

und die

Diese Phänomene werden im Labor (heute zumeist auf Computer-Basis) und in der Feldsituation erforscht, wobei verschiedene Variablen untersucht werden.         
Der griechische Buchstabe  psi  ist als kurzes Etikett beliebt, sodaß man von psi
-Phänomenen, psi-Forschung, etc. spricht.             

            Das Ziel dieser Forschung ist die Erstellung theoretischer Modelle, welche die Phänomene zu beschreiben imstande sind.                     

            Während paranormale Phänomene berichtet werden, seit die Menschheit Geschichte schreibt, kann jedoch der Beginn der Parapsychologie im Verständnis unserer Zeit mit 1882 angesetzt werden, dem Jahr, in welchem sich die erste wissenschaftliche Vereinigung speziell zum Studium der in Rede stehenden Probleme konstituiert hat:  die heute noch bestehende Society for Psychical Research (SPR) in London.                  

           Ein legitimer Bereich der Parapsychologie sind auch Interpretationsprobleme wie Außergewöhnliche Erfahrungen [Exceptional Human Experiences – EHE], Todesnähe-Erfahrungen, Außerkörperliche Erfahrungen (AKE – Out-of-Body Experiences [OOBE]), „Survival“ und Reïnkarnation  –  Aussagen zu diesem Bereich sind naturgemäß nicht so gut abgesichert wie Resultate experimenteller Forschung. Weiterführende Fragestellungen, die dann eher als philosophisch zu charakterisieren sind, entziehen sich grundsätzlich einer Beantwortung durch die empirische Wissenschaft.               

            Psychohygiene (= seelischer Gesundheitsschutz) ist aus humanitären Gründen ein permanenter Begleitauftrag der Parapsychologie:  es geht in diesem Zusammenhang um den Abbau mißverständlicher Konstrukte in Bezug auf den Bereich des Paranormalen, um die Vermeidung abergläubischer Überhöhungen und um die Bekämpfung irrationaler Ängste, einschließlich einer auf wissenschaftlicher Basis beruhende Kritik des gegenwärtigen Esoterik-Booms.                    

            Internationale akademische Vernetzung der Parapsychologie:   Parapsychologie ist ein Lehrgegenstand an mehr als 50 Universitäten und Colleges, vor allem  – aber nicht ausschließlich – im angloamerikanischen Sprachraum. Die europäischen Zentren der Parapsychologie sind das Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) in Freiburg i. Br., BRD, der Koestler-Lehrstuhl für Parapsychologie an der Universität Edinburgh, Schottland, UK, und (in derzeit sehr eingeschränktem Maße, d.h. nur Fernkurs) die Abteilung Psychonomie des Department of Psychology der Universität von Amsterdam, Niederlande. Die bedeutendsten international tätigen Organisationen sind die Parapsychological Association (PA) und die Parapsychology Foundation (PF), beide mit dem Sitz in den USA.             

© Peter MULACZ
               


                             

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