ASC ASW Mulacz Kreitler Parapsychologie

Kurzbericht über den Vortrag
von Shulamith Kreitler


"Veränderte Bewußtseinszustände und ASW"

 

Der Gegenstand des Referats waren schon vor längerer Zeit durchgeführte Gruppenexperimente mit Kindern bzw. Jugendlichen  (Schulklassen) in Israel, wobei jeweils die eine Gruppe als "telepathischer Agent" und die andere als Perzipient fungierte; die Gruppen waren örtlich getrennt und die Agenten waren sich dessen nicht bewußt, an einem Telepathieversuch teilzunehmen.

Vorbereitung:

Das Perzipientenkollektiv gab die den Agenten dargebotenen Inhalte wieder bzw. spiegelte in seinen Antworten beim Testverfahren die spezifische Gemütslage des Agentenkollektivs wider.

Worauf es dabei ankommt, ist die Vorbereitung der Perzipienten:

Die Methode, die mit den Perzipienten angewandt wurde, um sie in den entsprechenden Bewußtseinszustand zu versetzten, war, von einer bestimmten Bewußtseinstheorie ausgehend, sie durch kurze Zeit (5 min) über Persönliches, Subjektives, sprechen zu lassen, insbesondere über ihre Beziehung zur Aussenwelt bzw. die subjektive Bedeutung von Elementen der Außenwelt für sie. Diese Verlagerung der Aufmerksam auf das Subjektive genügte, um sie als Perzipienten entsprechend zu sensibilisieren; diese Sensibilisierung hielt bei 5 min Vorbereitung ca. 20 - 30 min an.

Die Natur der übertragenen Inhalte spielte hingegen keine Rolle. Die zu übertragenden Inhalte waren von jenen, die bei der Vorbereitung der Perzipienten zur Sprache kammen, völlig unabhängig.

Die Resultate  waren hochsignifikant
(p < 0.00001, Kontrolle n.s.), wobei ein weiterer Vergleich zwischen den Resultaten von Teilnehmern, die ein intensiveres Stadium erreicht hatten, mit solchen, die weniger tief gegangen waren, ebenfalls sehr signifikant war (p < 0.001).

Die Vortragende sieht darin ein Vehikel zu einer künftigen praktischen Brauchbarkeit telepathischer Informationsübertragung, ein Optimismus, den ich nicht teilen kann.

  

Diskussion und offene Probleme:   

Was fragwürdig bleibt, ist

  • der Schritt von einer bloßen conditio sina qua non für das Zustandekommen von Telepathie zum Phänomen der Telepathie per se
  • die Rolle der telepathischen Agenten, zumal sie ja keinerlei Intention einer "Übertragung" hatten     ich konnte nicht umhin, auf die Situation bei den Ganzfeldexperimenten hinzuweisen, bei denen die p-values in der Telepathie- und der Hellsehsituation keinen signifikanten Unterschied zeigen
  • die Modellvorstellung von Telepathie als Informationsübertragung (in der Diskussion wurde auch auf das MPI von Walter von Lucadou hingewiesen)
  • und somit von mir eher provokant formuliert der Telepathiebegriff als solcher.

 

Résumé:

Handelte es sich auch bereits um ältere Experimente, die von der charmanten Referentin dargestellt wurden, so war es doch ein sehr interessanter Vortragsabend, der zu vielen weiterführenden Überlegungen Anlaß gab, was auch allgemein in dieser Art rezipiert worden ist.

   


 

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