Kurzbericht über den Vortrag
von Alfons Steiner
"Symbole und Rituale -
Auftreten von Phänomenen im Ritual ? "
Ein großer Bogen war es, den unser Referent geschlagen hat, von der mittelalterlichen Magie und Theurgie über die Renaissance-Gestalten Agrippa von Nettesheim und Theophrastus Paracelsus bis zur Alchemie und dem Okkultismus der Gegenwart. Über all dies gibt es natürlich ausführlichste Literatur jeglicher Güteklasse.Ich begnüge mich daher in meiner Zusammenfassung auf jene Aspekte des Vortrags, denen eigene Erfahrungen des Referenten mit dem Auftreten möglicherweise paranormaler Phänomene im Zusammenhang mit symbolbesetzten Ritualen zugrundeliegen, und ich lasse ihn dabei stets selbst zu Wort kommen (gleichzeitig danke ich ihm für die Überlassung seines Manuskripts).
Es geht dabei im wesentlichen um
die bekannten "Hebeversuche" (im Zusammenhang mit Runen-Stellen) und weitere Runen-Effekte
Phänomene bei spiritistischen Sitzungen (Tischrückeffekte)
photographische Phänomene (sogenannte "Extras", also Objekte, die zusätzlich zu den von den Anwesenden gesehenen Objekten noch "extra" am Photo sichtbar werden) - alle Photos: © Alfons STEINER, WIEN.
(Daß es sich dann, wenn im folgenden von "Spirits" die Rede ist, bloß um eine façon de parler handelt und damit nicht der spiritistische Glaube präjudiziert werden soll, versteht sich von selbst.)
1. Hebeversuche:
Wenn ich Ihnen nun Runensymbole zeige, so hat dies absolut nichts mit Rassenpolitik oder Blut- und Bodenmythos, wie er von 1938 bis 1945 gepredigt wurde, zu tun. ... Mich hat es z.B. interessiert, ob es tatsächlich möglich ist, bei der Stellung der MAN-Rune eine Person von 4 Personen mit jeweils einem gestreckten Zeigefinger zu heben.
Ich schildere Ihnen nun das Experiment im Detail. Eine möglichst schwere Person - egal ob männlich oder weiblich - soll ohne Kraftanstrengung hochgehoben werden. Benötigt wird nur ein Stuhl. Die Versuchsperson setzt sich nieder und soll entspannt sitzen bleiben.
Vier Personen, welche die Versuchsperson nur mit dem vorgestreckten Zeigefinger heben sollen, versuchen dies vorerst zur Probe. Es wird nicht gelingen. Nun stellten wir die MAN-Rune, sprachen 5 mal das Runenwort MAN und "OM" langgezogen aus, schlossen die Hände, unterfaßten mit dem Zeigefinger Achselhöhlen und Kniekehlen der Versuchsperson und hoben diese ohne Kraftanstrengung hoch. Jetzt wollte ich wissen, ob der Versuch von den vier Personen nur an einer Person durchgeführt werden kann. Ich schlug vor, den Versuch an einem Gegenstand noch einmal auszuprobieren. Wir nahmen einen Automotor, ca. 60 kg schwer, und stellten diesen auf ein Brett. Wir wiederholten nun den Versuch, wieder vorher mit der MAN-Stellung und dem langgezogenen Runenwort MAN, unterfaßten das Brett an den 4 Ecken mit gestrecktem Zeigefinger - und der Versuch gelang auch.
Ich sprach darüber mit einem Bekannten, welcher sich mit Runen befaßte, und dieser machte mich darauf aufmerksam, daß man mit einer bestimmten Runenverbindung auch Menschen beeinflussen könnte. Das ging mir dann doch zu weit. Ich fand dies allerdings in der diesbezüglichen Literatur bestätigt. Also machte ich mich an das vorgeschriebene Ritual, um zu sehen, was dabei herauskommt.
Es war mir klar, daß es nur Versuche sein konnten, die keinerlei Schaden anrichten konnten. Ich überlegte hin und her, wählte dann die Versuchsvorgabe aus, die Person müßte mich anrufen. Mein "Opfer" war die Renate, die einige von ihnen kennen. Sie arbeitete damals im Krankenhaus Weinheim, knapp 900 km von Wien entfernt. Sie wußte natürlich nichts von den Versuchen.
Ich machte 10 Versuche. Bei 4 Versuchen kam der Anruf innerhalb von 2 Minuten. Bei einem Versuch kam der Anruf erst 2 Std. später, wobei sie mir mitteilte, daß sie 2 Std. zuvor eine starke Unruhe verspürte, jedoch absolut verhindert war, anzurufen.
4 Versuche waren negativ.
Ein Versuch war für mich fraglich, weil sie von mir etwas wissen wollte. Aber es war auch der Zeitpunkt meines Versuches in Wien.
Nach 10 Versuchen gestand ich ihr, daß sie ein Versuchskaninchen war. Sie teilte mir nun mit, daß sie bei den 4 Anrufen auch das Gefühl, oder besser gesagt, den Zwang verspürte, mich anzurufen, ohne einen Grund dafür zu haben.Bevor ich mit den Schilderungen fortfahre, möchte ich Ihnen ein Ritual der Spiegelmagie schildern, bei der ich als Zuseher anwesend war.
Ein großer Standspiegel wurde aufgestellt, rundherum mit Kreide ein magischer Kreis gezogen und mit Symbolen versehen. Die Person, die das Ritual durchführte, trat in den Kreis. Es dauerte nicht lange und sie schilderte, was sie im Spiegel sah. Es handelte sich um Gestalten und Schemen. Dabei gemachte Filmaufnahmen brachten keinerlei Beweis für das Gesehene. Weder die anwesenden Personen als auch ich persönlich konnten irgendetwas im Spiegelglas erkennen. Meiner Meinung nach handelte es sich hier um das Entstehen halluzinativer Bilder.
2. Erlebnisse bei spiritistischen Sitzungen:
Ich möchte ihnen nun einen anderen Versuch oder - besser gesagt - einen Bericht über eine spiritistische Sitzung bringen, die ich mit Renate gemeinsam bei Bacci, einem Tonbandstimmenforscher, in Grossetto in Italien erlebt habe. Es war ein großer runder Holztisch ohne Schrauben mit vier flach auslaufenden Füßen. Über dem Tisch hing eine UV-Lampe, die einzige Beleuchtung im Raum. Es waren neun Personen anwesend. Ich bat um Erlaubnis, in dem Kreis dabei sein zu dürfen. Wir trugen weiße Baumwollhandschuhe, um mögliche Manipulationen auszuschließen, und bildeten die obligatorische Kette. Von Anfang an stellte ich beide Füße mit voller Kraft auf einen der Tischfüße und war neugierig, was passieren würde. Schon kurz nach Beginn fing der Tisch an, Buchstaben zu klopfen (a = 1 x, b = 2 x usw.) wobei sich am Ende die Aufforderung herausstellte, man möge mich aus dem Kreis ausschließen. Mit Rücksicht darauf, daß ich von so weit hergekommen war, wollte die Gruppe mich trotzdem weiter im Kreis belassen. Daraufhin wurde das Klopfen heftiger, und die Aufforderung lautete, mich sofort auszuschließen, ansonsten würde die Mitwirkung - von wem auch immer - sofort eingestellt werden. Hier eine Diskussion Animismus kontra Spiritismus zu beginnen, halte ich nicht für zielführend. Mit dem Ausdruck des Bedauerns wurde ich nun darum gebeten, mich aus dem Kreis zu entfernen. Die Sitzung wurde zwar fortgesetzt, mußte aber kurz darauf abgebrochen werden, da der Tisch - nun befreit von meinen Füßen - in unvorstellbarer Weise, wie ich es vorher noch nie bei Sitzungen beobachtet hatte, auf-, nieder-, seitwärts- und immer höher ging und beim Aufprallen auf dem Boden fast zu zerbersten drohte.
Ich kann Ihnen versichern, auch ich konnte den Tisch nicht am Boden halten, obwohl ich, wie schon gesagt, mit voller Kraft auf dem Tischbein stand.Eine andere spiritistische Sitzung bei Bekannten in Wien:
Ich setze voraus, daß ich sowohl die Wohnung als die Personen und den verwendeten Tisch kannte, sodaß hier eine Manipulation vollkommen ausgeschlossen war. Als an mich die Frage gestellt wurde, wen ich rufen möchte, sagte ich unüberlegter Weise, ich möchte mit einem Abgesandten der Hölle sprechen. Was nun kam, werde ich nie vergessen. Der Tisch raste mit einer Schräglage, wo er normalerweise schon längst umfallen müßte, auf einem Tischbein durch die ganze Wohnung. Wir konnten nur mit Mühe die Kette halten. Wir lösten dann die Kette und der Tisch fiel zu Boden. Wir haben daraufhin die Sitzung nicht mehr fortgesetzt.Meine Damen und Herren, ich habe Ihnen diese selbsterlebten Beispiele gebracht, weil ich dafür selber einstehen kann. Sie haben sich, so wie ich sie schilderte, abgespielt, ohne etwas wegzulassen oder hinzuzufügen.
Unser heutiges Thema lautet: "Symbole und Rituale - leben Symbole im Ritual"? Diese Frage ist mit einem klaren "JA" zu beantworten.
Und: können bei Experimenten mit Symbolen in Verbindung mit Ritualen paranormale Phänomene auftreten? Diese Frage ist ebenfalls mit einem klaren "JA" zu beantworten.
Die Welt der Symbole, der Rituale und der Magie denkt in Analogien. Deshalb sind Rituale einerseits nur symbolische Handlungen, andererseits aber können - nicht müssen - im Ritual paranormale Kräfte freigesetzt werden. Worauf es ankommt, ist die Erfahrung des Rituals, und diese ist sprachlich nicht vermittelbar. Die Beschäftigung mit Symbolen und Ritualen ist faszinierend und gefährlich zugleich.
3. Photographische Effekte:
Dieser Einsicht ist, wie ich glaube, kaum etwas hinzuzufügen.
Die Diskussion
fokussierte, wie nicht anders zu erwarten, auf die auch hier reproduzierten eigenen Erlebnisse.Was zunächst die Hebeversuche betrifft, so habe ich darauf hingewiesen, daß der Physiker Werner SCHIEBELER aus RAVENSBURG vor etwa drei Jahrzehnten eine Versuchsanordnung zur Objektivierung der in solchen Fällen auftretenden Kräfte gebaut hat. Er hat dabei einen subjektiven Kraftzuwachs von ca. 10% feststellen können, bzw. alternativ eine erhöhte Schmerzunempfindlichkeit in den das Gewicht tragenden Zeigefingern. Eine Extrapolation in Richtung des Hebens schwerer Lasten (etwa der Steinblöcke der Pyramiden) oder in Richtung Levitation ist demnach völlig abwegig.
Die Effekte der Fernbeeinflussung mit dem Resultat telephonischer Anrufe sind natürlich statistisch nicht relevant.
Was die im Spiegel erblickten halluzinierten Bilder betrifft, so wird man freilich sofort an Raymond MOODY und sein "Psychomanteum" denken ...
Tischrückeffekte von der vom Referenten beschriebenen Vehemenz sind natürlich sehr selten, umso mehr ist zu bedauern, daß eine objektive Dokumentation nicht vorliegt.
Schlußendlich die "Extras": auch hier ist eine Beurteilung nicht leicht - allzu viele Größen (Verschlußzeit, Blende, etc.) bleiben unbekannt. Es fällt jedoch bei den Bildern auf, daß sich die Frage stehende Struktur bei konsekutiv aufgenommenen Photos immer mehr zu verdichten scheint, ein Sachverhalt, der bei jeglicher Hypothesenbildung berücksichtigt werden muß.
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