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Indridi Indridason (1883-1912), isländisches – vorwiegend physikalisches – Medium, als Medium aktiv 1905-1909 |
Einar H. Kvaran (1859-1938), prominenter Schriftsteller und Redakteur, entwickelte Indridasons mediumistische Begabung; mehrere Veröffentlichungen über Indridasons Phänomene auf Isländisch und Dänisch
Haraldur Nielsson (1968-1928), Professor der Theologie an der Universität Island. Weitgehende Untersuchungen an Indridi Indridason, mehrere Veröffentlichungen über ihn auf Isländisch, Dänisch und Englisch. Ergebnisse und Beobachtungen vorgetragen beim Ersten und Zweiten Internationalen Kongreß für Psychische Studien, Kopenhagen 1921 bzw. Warschau 1923. |
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Erster Internationaler Kongreß für Psychische Studien, Kopenhagen 1921
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Prof. Dr. med. Gudmundur Hannesson, zweimal Rektor der Universität Island, Ehrenmitglied der Dänischen Gesellschaft der Wissenschaften, Hauptuntersucher der Phänomene bei Indridi Indridason 1908-1909: ‘Remarkable Phenomena in Iceland’, Journal of the American Society for Psychical Research, Vol. 18, 239-272, 1924 |
Um Indridasons Phänomene zu untersuchen, wurde eine
Gesellschaft gegründet – die „Experimental-Gesellschaft“. Indridason hielt
ausschließlich Séancen für diese Gesellschaft, ein bis zweimal in der Woche von
September bis Mai.
Séancen fanden in einem geschlossenem Raum statt, in Dunkelheit, nur ein kleines
Kerzenlicht stand auf einem Harmonium, manchmal gab es auch etwas Licht von
einem Heizofen im Raum.
Jede Séance wurde in einem Protokollbuch am selben Abend oder am nächsten Tag
festgehalten, und in den nächsten Tagen von anderen Vorstandsmitgliedern
durchgelesen und vervollständigt.
1907 baute die „Experimental-Gesellschaft“ ein eigenes Haus
für ihre Séancen und Experimente mit Indridason. Dort gab es auch eine Wohnung für Indridason. |
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Die Reihenfolge des Auftretens der Phänomene Indridasons und die Reihenfolge, in der die „Experimental-Gesellschaft“ Untersuchungen angestellt hat:
Periode | Phänomene gemäß zeitgenössischen Quellen |
Vom Beginn des Jahres 1905 bis zum Frühjahr 1905 |
(Anscheinend
Tischrück-Phänomene
in einer Gruppe)
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Winter 1905/06 Vom Februar bis zum Frühjahr 1906 |
Levitationen von Objekten (z. B.
Tische) Klopflaute auf Gegenständen und Wänden Verschiedene Arten von Klopflauten Licht-Phänomene (z. B. Licht-Flecken und große rötliche Lichtblitze) Klicklaute oder Krachen in der Luft Levitationen von Indridason Dematerialisation von Indridasons Arm Geruchsphänomene Experimente mit Heilungen „Identitätsbeweise“ postuliert |
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Im Dezember 1907 kam
es zum Ausbruch heftiger Poltergeist-Erscheinungen rund um Indridason. Einige fanden in vollem Tageslicht statt, wobei verschiedene Gegenstände umhergeworfen wurden, manchmal auch Indridason selbst samt denjenigen, die das zu verhindern suchten, indem sie ihn festhielten. |
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Winter 1907/08 | Levitationen von Gegenständen Heftige Bewegungen von Gegenständen Umherfliegen und Werfen von Gegenständen wie durch eine unsichtbare Kraft Levitationen von Indridason Klopflaute Unsichtbares Spielen von Musikinstrumenten Unsichtbares Aufziehen einer Spieldose Sitzungsteilnehmer berührt und gezogen von anscheinend materialisierten Gliedmaßen Direkte Stimme |
Winter 1908/09 | Dieselben Phänomene wie im Winter
zuvor, aber zusätzlich noch: Luftzug, Wind Singen von Direkten Stimmen Direktes Schreiben Sitzungsteilnehmer beobachten anscheinend materialisierte Gliedmaßen Einige „Identitätsbeweise“ Eine Periode von Materialisationen Höhepunkt der Lichtphänomene |
Dr. Gudmundur Hannesson hat im Winter 1908/09 extensive Untersuchungen zur
Echtheit der Phänomene unternommen.
Zusammenfassung von Gudmundur Hannessons hauptsächlichen Untersuchungsmethoden
(G.H. = Dr. Gudmundur Hannesson, H.N. = Prof. Haraldur Nielsson, I.I. = Indridi
Indridason):
Item | Kurze Beschreibung |
Isolation des leeren Bereiches des Versuchsgebäudes | Der Bereich, wo I.I. saß und wo verschiedene
Objekte (Trompeten, Tischchens etc.) platziert waren, wurde vom Rest der
Halle isoliert. G.H. hat ein Netz vom Plafond bis zum Boden angenagelt, das
aus starkem Garn bestand und das zu feinmaschig war, um eine Hand
durchstrecken zu können. Das Netz war auf allen Seiten mit Holzleisten, die
durch die Maschen gingen und mit Plafond, Wänden und Fußboden fest
verschraubt waren, befestigt. |
Versperren und Versiegeln der Eingänge | Die Türen des Sitzungsraumes wurden von innen
versperrt und versiegelt. Der Schlitz im Netz, der den Zugang zu dem leeren Bereich erlaubte, wurde vernäht und ebenfalls versiegelt. |
Sitzungen in anderen Häusern | Die Phänomene traten auch während Séancen in
anderen Häusern auf, z.B. im Haus des Bischofs und in G.H.s Haus. Das stützt die Ansicht, das Versuchsgebäude sei „sauber“. In seinem eigenen Haus hat G.H. den Séance-Raum erst kurz vor der Sitzung festgelegt. |
Leuchtbänder an den meisten Gegenständen | G.H. hat Leuchtstreifen an den Gegen-ständen
angebracht, um deren Bewegungen in der Dunkelheit beobachten zu können.
Seinem Bericht nach waren die Bewegungen irregulär und nicht wie Bewegungen,
die man erwarten könnte, falls I.I. (oder ein Komplize) sie durch
Herumwirbeln der Objekte mit einer Schnur oder einer Stange hervorgebracht
hätte. |
„Multiple Effekte“ | G.H. versuchte festzuhalten, ob zwei oder
mehrere Phänomene gleichzeitig auftraten, in einer Weise, daß eine einzelne
Person sie kaum betrügerisch hätte hervorbringen können. Er berichtete
mehrere solche Fälle, z. B. wenn er einen starken Luftzug aus einer anderen
Richtung wahrnahm als wo I.I. und die Kontrollperson saßen. Bei zumindest
zwei Gelegenheiten war er sicher, zwei unterschiedliche Direkte Stimmen
gleichzeitig dieselbe Melodie singen zu hören. |
Ausschluß von Komplizen | G.H. hat für mehrere Sitzungen Skeptiker
ausgewählt, um die Möglichkeit eines Betrügers innerhalb der
Experimental-Gesellschaft überprüfen zu können. Zu demselben Zweck hatte G.H. auch Sitzungen, zu denen nur wenige Personen seines Vertrauens zugelassen wurden. |
Lautlosigkeit | G.H. hatte Sitzungen mit nur wenigen
ausgewählten Teilnehmern und ohne Harmoniumspiel, um besser feststellen zu
können, ob sich jemand in der Halle bewegte. Während der Stille hat er viele
Phänomene beobachtet. |
Plötzliche unvorbereitete Aktionen |
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I.I.s Kontrolle vor der Sitzung |
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Kontrolle I.I.s |
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Untersuchung der Kontrollperson |
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Ausschluß von Betrugsmöglichkeiten |
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Die bewegten Objekte | G.H. untersuchte die Gegenstände, welche sich während der Sitzungen bewegten, sowohl vor den Séancen wie auch nachher. Er fand in ihnen keine verborgenen Zellen. Einige Gegenstände stammten nicht aus dem Besitz der Experimental-Gesellschaft, so war z.B. die Zither, die sich oft durch die Luft bewegte, von Thorlaksson geliehen. Kein einziger der Gegenstände gehörte I.I. |
Vergleich der Phänomene von Indridi Indridason und D. D. Home:
Proceedings of the Society for Psychical Research, 1989, 57, 53-148. |
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